Das Autorenkollektiv Kaspar P. Woker, Peider Trippi und Kurt Metz haben mit der Unterstützung von Jürg Lüthard, Sylvain Meillasson und Rolf Metz die Idee einer direkten Bahnverbindung von Basel nach London St. Pancras International analysiert.
Hier folgt die Zusammenfassung der per 5. Juni 2025 aktualisierten Version des "White Papers".
London ist heute von der Schweiz aus nur mit einem Bahnhofswechsel in Paris zu erreichen und alternativ nur mit mehrmaligem Umsteigen via Lille Europe.
Eine Direktverbindung von Basel nach London St. Pancras International bedingt den Bau eines «sterilen» britischen Terminals in Basel für die Kontrollen von Fahrausweis, Einreisebewilligung, Pass, Zollvorschriften, Sicherheit von Personen und Gepäck. Auf der gesamten Fahrzeit von sechs Stunden durch Frankreich und den Kanaltunnel bleiben die Zugtüren für Passagiere geschlossen.
Dies führt zu besonderen Anforderungen an das Rollmaterial und das Zugspersonal. Die Investitionen in das Terminal in Basel, die für die Langstrecke ausgerüsteten Züge und die Betriebskosten der Verbindung mit sehr hohen Trassenpreisen auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken führen zu teuren Billettpreisen.
Dem gegenüber steht ein verhältnismässig bescheidenes Fahrgastaufkommen, das kommerziell die Führung nur eines Zugpaars pro Tag rechtfertigt; zusätzliche Züge müssten subventioniert werden.
Die Bestellung und Auslieferung von neuem, kanaltunnelfähigem Rollmaterial, der Bau des Terminals inklusive einem 400 Meter langen, sicherheitsmässig abgeschlossenen Gleises, der mit drei Staaten organisatorisch und rechtlich zu vereinbarenden Abkommen (inklusive Abstimmung im Schweizer Parlament) dürften bis in die Mitte der 2030er Jahre dauern.
Technisch ist mit entsprechend grossem Aufwand nahezu alles realisierbar. Politisch, wirtschaftlich und rechtlich sieht es im Fall der anvisierten direkten Zugverbindung zwischen der Schweiz und London anders aus. Der Markt für (zu) lange Bahnreisen am Tag zu Preisen in der Grössenordnung des dreifachen eines Flugs mit Gepäck ist zudem beschränkt. Die Autoren sind daher zum Schluss gelangt, dass das Projekt Schweiz und London chancenlos ist.
Ob zudem heute ein politisch gewolltes Prestigeprojekt wie «Schweiz – London direkt per Bahn» angesichts der hohen Investitionen und von bedeutenden Betriebszuschüssen durch die öffentliche Hand sinnvoll und zeitgemäss ist angesichts der Finanzlage des Bundes und der SBB, überlassen die drei Fachautoren Kurt Metz, Peider Trippi und Kaspar P. Woker den Lesenden.